Eine Unternehmensbewertung wird für verschiedene Zwecke benötigt und kommt in der Praxis sowohl in kleineren und mittleren Unternehmen als auch in größeren Unternehmen zum Einsatz. Sie findet meist Anwendung im Rahmen von Unternehmenstransaktionen, um den Wert eines Transaktionsobjekts zu bestimmen. Für eine objektive Unternehmensbewertung ist es nicht ausreichend, eine rein vergangenheitsorientierte Betrachtung durchzuführen. Das erwartete Marktumfeld und absehbare operative und finanzielle Entwicklungen (z. B. zukünftige Gewinne) haben maßgebende Auswirkungen auf den Wert eines Unternehmens. Bei sämtlichen zukunftsgerichteten Bewertungsverfahren orientieret sich die Ermittlung daher in der Regel an den künftigen finanziellen Überschüssen oder Erträgen. Kernbestandteil einer zukunftsorientierten Unternehmensbewertung bildet deshalb eine detaillierte Planung sämtlicher finanzieller Kennzahlen des Unternehmens für einen Mehrjahreszeitraum. Dabei erstellen wir in einem ersten Schritt gemeinsam mit der Geschäftsführung oder dem Gesellschafter eine integrierte Ergebnis-, Bilanz-, und Cashflow-Planung als Basis für die Unternehmensbewertung. Bei der anschließenden Bewertung des Unternehmens gibt es in der Praxis verschiedene zukunftsgerichtete Methoden und Vorgehensweisen.
Unternehmensbewertungen
Maßgeschneiderte Methoden für eine passgenaue Unternehmensbewertung
Als Ihr zuverlässiger Partner für die Unternehmensbewertung greifen wir auf umfassendes Know-how zu den gängigen Verfahren zurück. Bewährt hat sich für uns das Ertragswertverfahren für die Berechnung Ihres Unternehmenswerts. Bei diesem Verfahren orientieren wir uns an der Vorgehensweise des Instituts der deutschen Wirtschaftsprüfer (IDW) sowie dem IDW-Bewertungsstandard IDW S1. Um die Vorteile unterschiedlicher Methoden optimal für eine ganzheitliche Unternehmensbewertung zu nutzen, beziehen wir neben dem Ertragswertverfahren weitere Bewertungsverfahren in unsere Praxis ein – beispielsweise das Substanzwert- und Liquidationswert-Verfahren sowie Multiplikator-Methoden zur Plausibilisierung der Ergebnisse.
Je nach Unternehmen, finanzieller Situation sowie den Erwartungen an die künftige Entwicklung des Unternehmens passen wir unter Berücksichtigung des Bewertungszwecks unsere Vorgehensweise und maßgebliche Prämissen bei der Analyse an, damit der ermittelte Unternehmenswert objektiviert ist.
Unsere Leistungen im Bereich Unternehmensbewertung
Unternehmensverkäufe: Bei einem geplanten Verkauf Ihres Unternehmens oder von Unternehmensteilen ist es unabdingbar, einen realistischen Unternehmenswert zu berechnen und Potenziale in Verhandlungen sowie „rote Linien“ zu identifizieren. Hierbei ist es wichtig, ein geeignetes Team für den gesamten Prozess zusammenzustellen. Wir bieten dabei die Begleitung im finanzwirtschaftlichen und strategischen Beratungsprozess, die operative Umsetzung eines Verkaufsprozesses und das gesamte Projektmanagement an.
Due-Diligence-Prüfung bei Unternehmenskäufen: Bei einer geplanten Übernahme eines Unternehmens ist nicht nur die Ermittlung eines realistischen Kaufpreises wichtig, sondern auch die Identifikation von Risiken in der Bewertung. Durch die detaillierte und fundierte Anwendung geeigneter Verfahren durchleuchten wir dabei jeden Teil des Kaufobjekts und stellen einen ausführlichen Bericht über Chancen und Risiken des Kaufs sowie einen Überblick über dessen finanzielle Auswirkungen zusammen. Darüber hinaus ist es auch von Bedeutung, dass durch den Zukauf eine effiziente neue Unternehmensstruktur entsteht. Diese Analyse und Ausrichtung ist nicht direkter Bestandteil der Unternehmensbewertung, wird jedoch meist im Rahmen der Gesamtanalyse dargestellt.
Einschätzung des aktuellen Werts für die Eigentümer: Neben Unternehmensbewertungen, die ein direktes Transaktionsziel verfolgen (Käufe/Verkäufe), bietet eine objektivierte Bewertung auch einen generellen Gewinn an Informationen über die aktuelle Situation und Werthaltigkeit des eigenen Unternehmens. Durch ausführliche Besprechung und Diskussion der Bewertung können über eine anschließende wertorientierte Unternehmensführung der Wert des Unternehmens weiter erhöht und notwendige zukünftige Entwicklungen dafür geplant werden.
Familieninterne Nachfolgeregelungen: Im Falle eines Generationenwechsels innerhalb familiengeführter Unternehmen dient eine Unternehmensbewertung als Grundlage für entsprechende Regelungen. Hierbei unterstützen wir neben der finanzwirtschaftlichen Ermittlung des Unternehmenswertes insbesondere bei der Lösungsfindung, indem wir für eine sinnvolle Regelung der Nachfolge zwischen allen Beteiligten vermitteln. Zielsetzung muss dabei immer eine klare und transparente Kommunikation in Bezug auf die Situation und die angestrebte Lösung sein.
FAQ – Verschiedene Methoden rund um das Thema Unternehmensbewertung erklärt
Mit dem Ertragswertverfahren wird der Unternehmenswert anhand der künftig erwarteten Erträge des Unternehmens ermittelt. Dazu wird eine Business-Planung für die nächsten drei Geschäftsjahre erstellt, die Auskunft über jährliche Erträge und mögliche Ausschüttungen gibt. Dabei sind insbesondere die Erwartungen der Geschäftsführung, des Eigentümers oder des Käufers entscheidend, da unterschiedliche Prämissen und Prognosen im Hinblick auf den Geschäftsverlauf zu unterschiedlichen Erträgen und damit Ergebnissen in der Unternehmensbewertung führen. Anhand der Planung können anschließend verschiedene Szenarien berechnet und simuliert werden.
Das Discounted-Cashflow-Verfahren (kurz: DCF-Verfahren bzw. DCF-Methode) ist eine Bewertungsmethode zur Berechnung des Ertragswerts, die eine Alternative zum Ertragswertverfahren darstellt. Das Ergebnis beider Varianten führt mit gleichen Prämissen schlussendlich zum gleichen Ergebnis wie das Ertragswertverfahren.
Das Substanzwert-Verfahren dient der Berechnung des Wertes aller Vermögensgegenstände abzüglich der Verschuldung des Unternehmens. Es stellt damit den Wiederbeschaffungswert des Unternehmens dar. Dabei ist neben der einfachen Betrachtung der Buchwerte auch eine Ermittlung des immateriellen Vermögens (im Falle von Dienstleistungsunternehmen oder Start-Ups) und auch eine Ermittlung der stillen Reserven oder Lasten des Unternehmens notwendig, um einen korrekten Substanzwert zu ermitteln. Der Substanzwert stellt meist die Untergrenze des Bewertungsbereiches dar, da ein Unternehmen für gewöhnlich mehr wert ist als die Summe der einzelnen Vermögensgegenstände.
Die Multiplikator-Methode ist eine Ermittlung des Unternehmenswertes, die auf einem branchen- und unternehmensspezifischen Faktor basiert, der mit dem operativen Ergebnis des Unternehmens multipliziert wird. Sie erlaubt in der Regel eine erste Schätzung des Unternehmenswertes, ohne weitere Detailanalysen anstellen zu müssen. Diese Bewertungsmethode dient meist auch zur Validierung des Unternehmenswertes nach der Ertragswert-Methode. Die zugrunde liegenden Faktoren (Multiples) variieren dabei je nach Branche, Unternehmen und Zeitraum.